Borkenkäfer heuer besonders früh aktiv
Entfernen der ersten Generation am effektivsten
Sind Borkenkäfer vorhanden, gilt es schnell zu handeln. Befallene Bäume müssen rasch aufgearbeitet und aus dem Wald entfernt werden. Wipfelbrüche vom Winter sind ein gefundenes Fressen für den Käfer. Deshalb ist befallstaugliches Material, sofern noch nicht erfolgt, ebenfalls konsequent aufzuarbeiten. Der Fehler liegt meist darin, dass mit der Aufarbeitung erst begonnen wird, wenn die roten Kronen herausleuchten. Hier ist der Käfer schon wieder ausgeflogen und der Startschuss für einen Sommer mit der Motorsäge im Wald ist gefallen. Bei regelmäßigen Kontrollgängen mit dem Fernglas kann zumindest ein Teil des ersten Befalls noch zeitgerecht aus dem Wald aufgearbeitet und nötigenfalls bekämpfungstechnisch behandelt werden.
Bohrmehlsuche als Früherkennung
Um Borkenkäferbefall möglichst früh erkennen zu können, sind stehende Bäume auf frischen Bohrmehlauswurf zu untersuchen. Dazu sind Fichtenwälder zumindest wöchentlich zu begehen. Dabei ist darauf zu achten, ob frische Einbohrlöcher und damit verbunden Bohrmehlauswurf vorhanden sind. Das Bohrmehl sammelt sich dabei in Rindenschuppen, in Spinnweben oder am Stammfuß bzw. am Waldboden. Regen und Wind waschen allerdings das Bohrmehl ab, was die Bohrmehlsuche deutlich erschweren kann. Den gesamten Wald abzusuchen ist schwer möglich. Deshalb sind bei Waldbegehungen aufgerissene Bestandesränder ebenso genauer ins Auge zu fassen wie Bestände auf trockenen Böden (Süd- und Südost-Ausrichtung) oder Standorte im Nahbereich eines vorangegangenen Befalls.
Befallenes Holz unschädlich machen
Die effektivste Borkenkäferbekämpfung ist es, befallenes Holz rasch aus dem Wald zu bringen und am Holzmarkt unterzubringen. Sollte dies aufgrund mangelnder Transport- und Übernahmekapazitäten nicht gewährleistet sein, ist lagerndes Fichtenholz bekämpfungstechnisch zu behandeln. Die Zwischenlagerung von befallenem Holz ohne bekämpfungstechnische Behandlung ist verboten. Als bekämpfungstechnische Behandlungsweise für im Wald gelagertes Holz kommen das Entrinden, das Zerkleinern sowie der Einsatz von für den Forst zugelassenen Insektiziden in Frage.